Die Bundestagswahl rückt näher, und damit stellt sich die Frage, welche Pläne die Parteien zu dem Arbeitsrecht verfolgen. Themen wie Arbeitszeiten, Mindestlohn und Befristungen stehen im Fokus der politischen Diskussionen. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die arbeitsrechtlichen Vorhaben der Parteien mit einer Chance auf eine Regierungsverantwortung.
Die Union setzt u. a. auf eine Reform des Arbeitszeitgesetzes, indem sie eine wöchentliche statt einer täglichen Höchstarbeitszeit einführen möchte. Zudem will sie mobiles Arbeiten und Home-Office erleichtern und rechtlich klarstellen, dass es nicht unter die Arbeitsstättenverordnung fällt. Bürokratieabbau spielt ebenfalls eine Rolle: Die CDU/CSU plant, die Schriftformerfordernisse im Arbeitsrecht zu überarbeiten und “Personalpartnerschaften” zwischen Unternehmen zu erleichtern. Beim Mindestlohn will sie an der Entscheidungsbefugnis der unabhängigen Mindestlohnkommission festhalten und politische Eingriffe verhindern.
Die SPD möchte neben weiterem die Mitbestimmungsrechte von Betriebsräten ausbauen, insbesondere bei Personalplanung, KI-Einsatz und Gesundheitsschutz. Zudem plant sie, sachgrundlose Befristungen abzuschaffen und bestehende Sachgründe zu verschärfen. Ein weiterer zentraler Punkt ist die Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro. Um die Tarifbindung zu stärken, soll ein Bundestariftreuegesetz eingeführt werden, das öffentliche Aufträge nur an tarifgebundene Unternehmen vergibt.
Auch die Grünen setzen auf eine der Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro und fordern sie eine leichtere Allgemeinverbindlichkeitserklärung von Tarifverträgen. Um Missbrauch zu verhindern, wollen die Grünen schärfere Maßnahmen gegen Scheinselbstständigkeit und Schwarzarbeit insbesondere bei “Plattformarbeit” einführen. Zudem sollen Minijobs schrittweise in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen überführt werden.
Die FDP unterstützt ebenfalls eine wöchentliche Höchstarbeitszeit und möchte u. a. gesetzliche Eingriffe in die Vertragsfreiheit vermeiden, insbesondere bei einer Vier-Tage-Woche. Bürokratie soll abgebaut werden, etwa durch eine Reform der elektronischen Krankschreibung und digitale Arbeitsverträge. Beim Mindestlohn lehnt die FDP politische Eingriffe ab und möchte die Entscheidungsbefugnis bei der unabhängigen Kommission belassen. Zudem fordert sie eine Reform des Streikrechts mit verpflichtenden Schlichtungsverfahren und Mindestankündigungsfristen in kritischen Bereichen wie dem Gesundheitswesen und dem Transportsektor.
CDU/CSU und FDP setzen auf mehr Flexibilität, etwa durch eine wöchentliche Höchstarbeitszeit, Bürokratieabbau und eine stärkere Tarifautonomie. Die SPD und die Grünen hingegen wollen den Arbeitnehmerschutz ausbauen, den Mindestlohn auf 15 Euro anheben, sachgrundlose Befristungen abschaffen und die Mitbestimmung erweitern. Während die FDP zudem das Streikrecht einschränken will, setzen SPD und Grüne auf mehr Tarifbindung. Die Bundestagswahl 2025 wird zeigen, welche Richtung das Arbeitsrecht in den kommenden Jahren nimmt.
Durch Klick auf "Einverstanden" werden alle Cookies und Dienste aktiviert, die für den Betrieb der Webseite notwendig sind. Weitere Cookies und Dienste werden genutzt, um externe Inhalte anzeigen und die Zugriffe auf unsere Website analysieren zu können. Um keine Einwilligung zu erteilen oder die Nutzung von Cookies zu personalisieren, nutzen Sie die "Datenschutzeinstellungen".
Datenschutz-Einstellungen
Mit diesem Tool können Sie die Cookies, Analyse-Tools und externen Medien aktivieren und deaktivieren.
Datenschutz ImpressumEssentielle Cookies, die für die Nutzung der Website erforderlich sind.
Diese Cookies ermöglichen es uns, die Nutzung der Website zu analysieren, um deren Leistung zu messen und zu verbessern. Sie werden auch verwendet, um Ihnen personalisierte Werbung anzuzeigen, die Ihren Interessen entspricht. Wenn Sie eine andere Website besuchen, wird das Cookie Ihres Browsers erkannt und Ihnen anhand der in diesem Cookie gespeicherten Informationen ausgewählte Anzeigen angezeigt (Art. 6 Abs. 1 S. 1 a) DSGVO).